Alle gezeigten Abbildungen entstammen der Sammlung Stoffers (Münsterländische Bank Thie - Stadtarchiv Münster).
In diesen Tagen erhielt ich ein Fotoalbum aus dem Jahre 1936. Die Fotos sind kleinformatig, liebevoll eingeklebt, sorgfältig beschriftet und zeigen unsere Stadt, wie sie nicht mehr ist.
Mit der Verbreitung der Fotografie wurde es sehr beliebt, sich in Gruppen fotografieren zu lassen. Diese Bilderauswahl zeigt Männergruppen im Wandel der Zeit.
Es ist zu beobachten, wie sich die Kleidung in den Jahrzehnten ändert. Das Äußere signalisiert deutlich die soziale Stellung. Auch damals verbanden Sport und Arbeit die Menschen.
Der Sportdress der 20er Jahre mutet uns heute fremd und antiquiert an. Werbung auf den Trickots sucht man vergeblich.
Nach Stand oder Berufszugehörigkeit ließen sich die Herren in dunklen Anzügen mit Vatermörder und Stehkragen abbilden.
Locker und leger zeigen sich die die Arbeiter der Firma Levermann vor ihrem Teerkocher. Die Kleidung ist bunt zusammengewürfelt; man zog das an, was vorhanden war. Die Jeanshose hatte noch nicht Einzug gehalten, dafür war die Cordhose ein beliebtes Kleidungsstück.
Fotos: Sammlung Stoffers (Münsterländische Bank - Stadtarchiv)
Wer erinnert sich nicht gern an Ute und Wolfgang Krause und ihrem französischem Lokal ,Le Midi'! Vor vier Jahren schloss das Tradiktionslokal am Bohlweg. Einige meiner Fotos erinnern an die französischer Kultur, die die Krauses mit Leidenschaft und mit viel Liebe nach Münster brachten.
Da gab es die original französische Küche mit leckerem Wein des Landes. Und wenn die Besucher rechtzeitig einen Platz ergattert hatten, konnten sie die musikalischen Aufführungen auf der kleinen Bühne hautnah erleben.
Die Krauses hatten ihre kleine Gaststätte nach französischem Vorbild ausgestattet. Ein Sammelsurium an Plakaten, Schildern, Uhren, Fotos und Trödel sorgte für die spezielle Pariser Kneipenatmosphäre.
2016 schloss das LeMidi für immer seine Pforten. Eine Zahnarztpraxis hat die Räumlichkeiten übernommen.
Der Abschied fiel den Krauses schwer, und auf der Abschiedsveranstaltung wurde manch eine Träne verdrückt. Aber sie machen mit der kleinen Weinbar ,Après Midi' auf der Warendorfer Straße weiter .
Die Fotos sind zum Teil ca. 150 Jahre alt. Sie wirken statisch und leblos. Das ist auch kein Wunder, denn die damals üblichen langen Belichtungszeiten sind für bewegliche Objekte nicht geeignet. So kann oft beobachtet werden, dass Personen auf alten Aufnahmen verhuscht oder unscharf abgebildet sind.
Der Fotograf Alfred Kaup(†) aus Warendorf war der Hausfotograf der Germania-Brauerei. Er hat wunderbare Bilder aus den 1970er Jahren hinterlassen, von denen ich an dieser Stelle einige zeige.