diesmal hat die Bildgeschichte etwas weniger Text. Die Bilder sprechen für sich.
Ein Blick in die jüngere Vergangenheit Münsters der 1960er - 1970er Jahre. Alles wirkt ruhiger, vieles ist noch im Aufbau.
Ihr Henning Stoffers
Ein Blick von der Hafenstraße in Richtung Ludgeriplatz.
Rechts liegt die Shell-Tankstelle, Ecke Steubenstraße. Das alte Kopfsteinpflaster, nur teilweise mit einer Teerdecke bedeckt, ist noch zu sehen. Ein Geflecht von Oberleitungen für die Obusse
überspannt die Straße. Typisch für jene Zeit sind die vielen Baustellen; auf diesem Bild der Bau eines Hochhauses.
Frischer Wind
So etwas wie die Cavete hat es in Münster noch nicht gegeben. Wir schreiben das Jahr 1959, die Akademische Bieranstalt Cavete etabliert sich in der Kreuzstraße und bringt ,frischen Wind' in die Kneipenszene.
Die Gründung und Herrichtung der Gaststätte ging ganz ungewöhnlich vonstatten. Sogar der Rektor der Universität stand hinter der Sache. Die Studenten Lothar Weldert und W.O. Jedamzik - völlig unerfahren in der Gastronomie - organisierten das ganze Drum und Dran und führten auch die Verhandlungen mit der Germania Brauerei.
Herausgekommen ist eine Kneipe jenseits der üblichen Konventionen, die sonst die münsterschen Gaststätten ausmachten.
Gaststätte Rietkötter in der Ludgeristraße 29, links Textilhaus Müller Wipperfürth, wo (Nr. 28) zuvor das Kino ,Capitol' betrieben worden war.
Die ersten Ansätze einer Außengastronomie sind zu sehen. Oft wurden die Gebäude - wie auch auf diesem Bild - nicht in voller Höhe ausgebaut. Es mag an den augenblicklichen finanziellen Möglichkeiten gelegen haben. Die Aufstockungen erfolgten in der Regel zu einem späteren Zeitpunkt.
Wilhelmstraße mit Neubau der Westsauna.
Eine Baustelle, wie viele andere in der Stadt. Ein Lastenaufzug für die Beförderung der Baumaterialien ist nicht erkennbar. Die Putzer mussten den ,Speisvogel' auf der Schulter in die höheren Etagen tragen.
Das Baufahrzeug ,Karlchen' der Firma Levermann, Hafenstraße. Es handelt sich um einen Krupp-Mustang K70 aus den 50er Jahren. Die Ladefläche wird für einen Bitumenkocher genutzt.
Am neuen Stadttheater 1967 mit Kunst am Bau: Die Weiße Schleife hatte zu heftigen Diskussionen geführt. Auch heute ist das Straßenbild aus dieser Perspektive wenig verändert.
Typisches Bild von Arbeiten in einem Neubaugebiet. Eine Ortsbestimmung war mir bisher nicht möglich.
Der Prinzipalmarkt war von der Rothenburg, Ludgeristraße, Klemensstraße und vom Drubbel aus befahrbar. Chaotische Verkehrsverhältnisse haben insbesondere in der Vorweihnachtszeit geherrscht. - Man beachte die Kleidung der Passanten. Die heutige legere Freizeitkleidung war damals noch unbekannt. - An der weißen Hausfassade sind die Schaukästen des Lichtbildners Pan Walther erkennbar.
Die Ludgeristraße konnte bis 1969 noch mit Autos befahren werden. Dann wurde sie Münsters erste Fußgängerstraße. Noch sind die Bordsteine zu sehen, die dann abgesenkt wurden. Heute ist die
Ludgeristraße eine der wichtigsten Einkaufsstraßen Münsters.
Es begann die Zeit der Urlaubsreisen. Dass auch der kleine Lloyd Alexander ausreichte, in die Ferien zu fahren, zeigt dieses Bild.
Quellen
Fotos: Archiv Henning Stoffers
Text: Henning Stoffers