Ernst Wenzel war Lehrer an der Volksschule Mecklenbeck in Münster und begeisterter Fotograf. Bereits als Soldat im 1. Weltkrieg fotografierte er und dokumentierte das Grauen seines Umfeldes.
Seiner Leidenschaft blieb er auch später treu. Mehr als 1000 Negative aus den 30er und 40er Jahre sind erhalten geblieben. Es sind Fotos aus seiner nächsten Umgebung, von Fahrten der Hitlerjugend durch Deutschland und von verschiedenen Ferienaufenthalten.
Eine weiterführende Würdigung finden Sie hier.
Ihr Henning Stoffers
Die Fotos sind von einer ausgezeichneten Qualität. Nicht die seinerzeit üblichen Familienaufnahmen sind gemacht worden, sondern Ernst Wenzel zeigt sein nächstes Umfeld, die Natur, die Landschaft, die Menschen und alles was um ihn herum noch zu sehen war. Und er fotografierte mit wachem Blick, auch das Kleine und Unscheinbare.
Ernst Wenzel lebte zuletzt in Kinderhaus und starb 1974.
Sie sehen Bilder eines Lehrerausfluges von Münster nach Herbern. Die Aufnahmen dürften Ende der 30er Jahre gemacht worden sein.
Die Bilder versetzen uns in eine längst vergangene Zeit. Der Blick auf unsere alte Stadt, ein Bauernhof* mit prächtigem Kastanienbaum in voller Blüte, die Kanalschiffer, die Radwanderer, bei der Getreideernte, Einkehr in eine Gartenwirtschaft, Herbern, das Schloss Westerwinkel und der Burgturm bei Davensberg.
Alles erscheint geruhsam und bedächtig. Und doch trügt der Schein. Ein Hakenkreuz am Burgturm von Davensberg macht deutlich, dass die Idylle nur oberflächlich ist.
*Wer kennt diesen Bauernhof und kann darüber Auskunft geben?
Quellen
Text und Idee: Henning Stoffers
Fotos: Sammlung Henning Stoffers